Mit einer Auflage von 14,7 Millionen Tageszeitungen und 3,6 Wochen- und Sonntagszeitungen ist Deutschland der größte Zeitungsmarkt in Europa und sogar der fünftgrößte der Welt. Wir nehmen den Tag der Pressefreiheit heute zum Anlass, die Branche ein wenig zu „beleuchten“…
Verpackung von Printprodukten
Wie kommt die Zeitung von der Druckerei zum Leser? Tageszeitungen werden in der Regel direkt vom Verlag zum Zusteller geliefert. Der wirft dann frühmorgens die druckfrische Zeitung in den Briefkasten des Abonnenten. Rund 160.000 Zusteller versorgen Nacht für Nacht die Zeitungsleser mit der aktuellen Ausgabe. Aus diesem Grund ist auch keine Umverpackung notwendig. Die Zeitungen werden mithilfe eines Umreifungsgerätes gebündelt.
Kataloge und Magazine für den Verbraucher werden oftmals mit einer Haubenschrumpfmaschine foliert. Diese Art der Folienverpackung wertet das Produkt durch die glänzende Oberfläche auf und schützt es gleichermaßen. Allerdings sehen immer mehr Verbraucher aus Umweltschutzgründen diese Art der Verpackung kritisch.
Kartons und Versandtaschen für Drucksachen
Printprodukte finden den Weg ins Ladengeschäft meist im Karton. Ganz praktisch: Mit dem Karton-Finder gelangt man schnell zum richtigen Produkt! Für alle Printerzeugnisse, die nicht geknickt werden sollen – etwa Plakate, Poster oder Kalender – werden stabile Versandrohre eingesetzt. Für jedes Printprodukt gibt es also genau die entsprechende Verpackung.
Wie kommt die Nachricht in die Zeitung?
Doch wie kommt die Nachricht in die Zeitung, auf den Bildschirm oder ins Netz? Der Journalist recherchiert zum Thema, führt ein Interview, spricht mit einem Augenzeugen… Kurz: Er verschafft sich die entsprechenden Informationen, verfasst oder vertont den Artikel und lässt ihn von einem anderen Redakteur überprüfen. Wenn die Korrekturschleife abgeschlossen ist, kann der Text eventuell mit Bildern in der Zeitung platziert werden und geht in den Druck oder auf Sendung.
Da sich nur wenige Medien ein weltweites Korrespondentennetz leisten können, gibt es Nachrichten- und Presseagenturen. Sie liefern Nachrichten zu aktuellen Ereignissen: Die Informationen werden aufbereitet und als vorgefertigte Meldungen in Form von Text, Bild, Ton- oder Filmmaterial für Massenmedien angeboten. Die dpa, Deutsche Presseagentur, ist der bekannteste Anbieter solcher Inhalte in Deutschland.
Journalisten sind allerdings auch Berufsrisiken ausgesetzt. Sie können für Fehler in der Berichtserstattung haftbar gemacht werden, zum Beispiel für Urheberrechtsverletzungen, Verwechslungen von Bild- oder Textmaterial oder Verletzungen von Persönlichkeitsrechten. Grundsätzlich sind für die Inhalte alle Personen mitverantwortlich, die zur Erstellung und Veröffentlichung beigetragen haben.
Wer ist verantwortlich für den Inhalt?
Doch wie steht es um die Pressefreiheit?
Bei der Rangliste der Pressefreiheit belegt Deutschland in diesem Jahr Platz 13 und liegt damit im oberen Mittelfeld der EU-Staaten. Europa ist nach wie vor die Region, in der Medienschaffende am freiesten und sichersten arbeiten können. Insgesamt ist das Arbeitsumfeld für Journalisten in Deutschland gut und gehört mit zu den wenigen Ländern, in denen das Recht auf Meinungs- und Pressefreiheit im Grundgesetz verankert ist und täglich gelebt wird. Dennoch gibt die steigende Anzahl der gewalttägigen Angriffe auf Journalisten Grund zur Sorge: Mindestens 22 Angriffe wurden von Reporter ohne Grenzen im vergangenen Jahr gezählt. Neben der physischen Aggression berichten Journalisten zunehmend von verbalen Anfeindungen wie „Lügenpresse“ und Versuchen, die Berichtserstattung zu verhindern.Auch staatliche Stellen tragen mitunter ihren Teil dazu bei. Beispielsweise sind Gesetzesentwürfe zum Ausbau der Überwachungsbefugnisse von Geheimdiensten kritisch zu betrachten und könnten die Arbeit von Journalisten erschweren.
Trends in der Verlagsbranche
Die gute Nachricht für die Leserinnen und Leser vorneweg: Der deutsche Markt für Printprodukte erweist sich als überaus vital und innovativ. Vor allem im Segment der Zeitschriften herrscht eine wachsende Vielfalt. Es kommen jährlich mehr neue Titel auf den Markt als dass eingestellt werden. Mit rund vier Milliarden Euro Umsatz und 1,6 Milliarden Kioskverkäufen ist Deutschland weltweit die Nummer eins, vermeldet der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ). Und der Trend hält an: Nahezu jeder zweite Verlag plant 2019, neue, regelmäßig erscheinende Magazine auf den Markt zu bringen.Allerdings gibt es auch eine Kehrseite. Mit der haben vor allem die Zeitungen zu kämpfen. Deren Auflagen sind seit Jahren rückläufig. Betrachtet man die Daten des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BVDZ) zum Zeitungsmarkt in Deutschland, wird das schnell klar – sowohl die Zahl der Zeitungen als auch die Auflagen sinken unaufhaltsam. Wurden 2015 noch 351 Tageszeitungen mit einer Auflage von 16,82 Millionen herausgebracht, sind es 2016 noch 344 Tageszeitungen mit einer Auflage von 16,08 Millionen. Und die Erhebung aus 2018 zählt nur noch 327 Tageszeitungen mit insgesamt 14,7 Millionen Exemplaren. Das bedeutet allerdings immer noch, dass auf je 1.000 Einwohner über 14 Jahre 198 Zeitungsexemplare kommen.
Generell geht mit dem rückläufigen Zeitungsmarkt eine abnehmende Pressevielfalt einher: Die Auflagezahlen und Umsätze sinken. Einsparungen und Stellenabbau führen dann dazu, dass immer weniger Inhalte selbst produziert werden, sondern vielmehr auf identische Inhalte von Zentralredaktionen und Nachrichtenagenturen zurückgegriffen wird.