Exportware, die lange Transportwege zurücklegen muss, ist häufig extremen Klimabedingungen und hohen Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen ausgesetzt. Insbesondere beim Transport per Schiff oder durch die Luft ist Feuchtigkeitsschutz ein Thema, denn diese Schwankungen können das verpackte Endprodukt schädigen. Es gibt einige Möglichkeiten, diese Feuchtigkeitsbildung zu verhindern und Ihre Produkte vor Feuchtigkeit zu schützen. Mit Packhilfsmittel für Feuchtigkeitsschutz (wie beispielsweise Silica Gel) und speziellen Verpackungen können Sie Abhilfe schaffen:
Die wirtschaftliche Bedeutung von Feuchtigkeitsschäden beim Transport
Es gibt verschiedene Studien und Berichte, die den finanziellen Schaden aufgrund von Feuchtigkeitsschäden während des Transports von Gütern untersuchen. Diese Zahlen variieren je nach Branche, Art der transportierten Güter und den Umständen des Transports. Besonders betroffen sind Pharmazie, Lebensmittelindustrie und Elektroindustrie – also diejenigen Branchen, bei denen konstante Temperatur und gleichbleibende Witterungsbedingungen essentiell wichtig für die Qualität und Haltbarkeit der Ware sind.
Laut einem Bericht von World Trademark Review verursachen Schäden durch Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen während des Transports von pharmazeutischen Produkten beispielsweise weltweit jährlich Verluste in Höhe von mehreren Milliarden Dollar. Die genaue Zahl hängt von Faktoren wie der Art des Arzneimittels, der Transportdauer und den Umgebungsbedingungen ab. Eine Studie der European Federation of Food Science and Technology schätzt, dass etwa 30% der weltweit produzierten Lebensmittel aufgrund von Feuchtigkeit und Feuchtigkeitsschäden während des Transports und der Lagerung verloren gehen. Eine Studie der Electronics Protection Research Group ergab, dass feuchtigkeitsbedingte Ausfälle elektronischer Bauteile jährlich Kosten in Höhe von mehreren Milliarden Dollar verursachen können. Dies betrifft insbesondere empfindliche elektronische Geräte, die während des Transports feuchten Bedingungen ausgesetzt sind.
Systematische Ansätze zum Feuchtigkeitsschutz in Lagerung, Transport und Versand
Die Fahrzeugindustrie, der Maschinenbau sowie Unternehmen in der Logistik und im Versand sind besonders von Feuchtigkeitsschäden betroffen. Bei Lagerung, Transport und Versand können Kondenswasser und Schimmelbildung zu erheblichen Korrosionsschäden und Ausfällen führen, was insbesondere in Branchen mit empfindlichen technischen Komponenten zu hohen Kosten führt. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, werden Produkte wie Feuchtigkeitsschutz Spray eingesetzt. Dieses Spray bietet einen effektiven Schutz, indem es die Bildung von Kondenswasser verhindert und dadurch die Langlebigkeit und Funktionalität von Bauteilen und Oberflächen sichert. Dieses Feuchtigkeitsschutzspray wird direkt auf Maschinenteile, elektronische Bauteile, elektronische Anlagen und Geräte und sogar auf Platinen aufgetragen und schützt so direkt vor Feuchtigkeit. Aber auch mit der Verpackung kann viel dazu beigetragen werden, Produkte während der Lagerung, während des Transports und des Versands vor Feuchtigkeitsschäden zu schützen.
- Direkter Feuchtigkeitsschutz: Das Schutzmittel wird direkt auf das Produkt aufgetragen, zum Beispiel in Form von Feuchtigkeitsschutzspray, Feuchtigkeitsblocker, spezielle Lacke oder Beschichtungen.
- Indirekter Feuchtigkeitsschutz: Das Schutzmittel wird der Ware beigefügt. Dabei kann es sich um Packhilfsmittel, wie zum Beispiel Trockenbeutel (z.B. Silica Gel, Kieselerde o.ä.), aber auch um spezielle Verpackung selbst handeln
Temperaturschwankungen bei Logistik und Transport abfangen
Eine mögliche Lösung zur Vermeidung von Feuchtigkeitsschäden ist relativ einfach. Jeder der bereits Schuhe im Internet bestellt hat kennt sie vermutlich: Beim Öffnen des Schuhkartons fällt einem nämlich manchmal dieser kleine Beutel mit undefinierbarem Inhalt in die Hände. Gemeinsam mit dem Seidenpapier in der die Schuhe häufig zum Schutz eingewickelt sind, landet er meist sofort im Müll. Doch dieses kleine Beutelchen ist ein wahres Leistungswunder und sorgt mit dafür, dass die Ware, in diesem Fall die Schuhe, in trockenem Zustand ankommt. Denn Trockenmittelbeutel, so wird dieses Packhilfsmittel für Feuchtigkeitsschutz genannt, sorgen für den Feuchtigkeitsschutz und beugen der Bildung von Kondenswasser vor. Das Trockenmittel als Packhilfsmittel entzieht der umgebenden Luft Feuchtigkeit und verhindert bei Temperaturabfall die Betauung der Gegenstände in der Verpackung.
Eine weitere Möglichkeit zur Feuchtigkeitsreduzierung, insbesondere beim Warentransport in LKW oder Container: Trockenmittelbehälter und Trockenmittelketten. Worin die Besonderheiten und Vorteile des jeweiligen Packhilfsmittel liegen, zeigen wir im Folgenden. Wir beginnen mit der Definition:
Was sind Packhilfsmittel?
Packhilfsmittel sind ganz generell alle Materialien oder Produkte, die Sie verwenden können, um Verpackungen zu unterstützen, zu ergänzen oder zu verbessern. Ihr Hauptzweck besteht darin, den sicheren Transport und die Lagerung von Gütern zu gewährleisten, indem sie die Verpackung verstärken, die Produkte schützen oder die Handhabung erleichtern. Unter die Bezeichnung Packhilfsmittel fallen also Polstermaterial, Kantenschutz, Stretchfolie, Umreifungsbänder, Etiketten, Verschlussmaterialien und eben auch Temperaturindikatoren oder Trockenmittel.
Für die Vermeidung von Feuchtigkeit im Paket gibt es eine Reihe an geeigneten Packhilfsmitteln:
- Trockenmittelbeutel (Silica Gel)
- Ölpapier
- VCI* Korrosionsschutz: Papier, Beutel oder Folie
- Aufsaugmaterial
- Feuchtigkeitsindikatoren
Der Trockenmittelbeutel als Packhilfsmittel
Sie sind nicht nur für den Einsatz in Schuhkartons geeignet, sie schützen auch beim Transport von elektronischen Geräten, Maschinen, optischen Geräten, Lebensmittelverpackungen oder pharmazeutischen Produkten usw. vor Feuchtigkeit: Unsere Trockenmittelbeutel.
Was sind Trockenmittelbeutel und woraus bestehen sie?
Auch wenn man den Inhalt eines solchen Beutels auch als Silica Gel kennt, mit Gel hat die Substanz auf den ersten Blick erst einmal wenig zu tun. Trockenmittelbeutel enthalten Kügelchen aus hygroskopische Substanzen – meist Silicagel, Kieselerde oder Aktivkohle – die Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft aufnehmen und binden. Das Material der Beutel besteht in der Regel aus einem feuchtigkeitsdurchlässigen Gewebe oder Papier, das den Austausch von Luft ermöglicht, während das enthaltene Trockenmittel, eben die Kugeln aus Silica Gel, Kieselgel oder Tonerde, geschützt bleibt. Durch diese Eigenschaft wird ein feuchtes Milieu aktiv getrocknet, wodurch Schimmelbildung, Korrosion und andere feuchtigkeitsbedingte Schäden verhindert werden.
Ist Silica Gel giftig?
Nein! Unsere Trockenmittel bestehen aus Naturmaterialien auf Basis von Tonerde, Siliciagel bzw. Kieselerde und sind damit ungiftig. Tatsächlich ist es sogar unbedenklich, sie in Zusammenhang mit Lebensmitteln einzusetzen, z.B. in der Aufbewahrung von Gewürzen, Trockenfrüchten, Kartoffeln, Zwiebeln oder Knoblauch. Durch ihre Absorptionseigenschaften tragen sie hier sogar zu längerer Haltbarkeit bei und Verlangsamen das Keimen durch die Erhaltung eines trockenen Milieus. Die Beutel selbst sind lebensmittelecht und reißfest. Lebensmittelecht, aber nicht zum Verzehr empfohlen: Die Verbraucherschutzzentrale rät von einem direkten Verzehr der Kügelchen ab. Das liegt zum einen daran, dass die Substanzen teilweise mit Zusatzstoffen versehen wurden, z.B. Farbstoffen, die anzeigen, ob bereits Feuchtigkeit aufgenommen wurde, also ob bzw. zu welchem Grad die Kügelchen noch „aktiv“ sind (diese Farbstoffe stehen teilweise unter dem Verdacht, krebserregend zu sein), zum anderen aber an den Bedingungen, unter denen sie hergestellt werden – hier gelten nicht dieselben Vorschriften und Normen, wie sie bei der Produktion von Lebensmitteln eingehalten werden müssen.
Wie viel Trockenmittel pro Kubikmeter? Die richtige Menge berechnen!
Die DIN Norm 55473 für „Packhilfsmittel – Trockenmittelbeutel – Technische Lieferbedingungen“ definiert als Trockenmitteleinheit (TME) die Menge an Trockenmittel, die bei einer Lufttemperatur von 23 °C (+/- 2°C) und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 40 % mindestens 6g Wasserdampf absorbiert. 1 TME nimmt somit 6 g „Feuchtigkeit“ auf und hat demnach eine Absorptionsfähigkeit von 6 g. Gerade bei technischen Produkten sollte der Einsatz von Packhilfsmitteln wie Trockenmitteln immer in Kombination mit einer sogenannten Sperrschichthülle erfolgen, dies kann beispielsweise eine PE-Folie mit 150µ sein. Durch das Einschweißen der Ware in Folie schaffen Sie eine abgeschlossene Klimazone und eine genaue Bestimmung der Art und der Menge der Trockenmittelbeutel ist möglich. Wie viele Trockenmittelbeutel für den Transport benötigt werden, ist abhängig von verschiedenen Faktoren:
- vom in der Verpackung eingeschlossenen Luftvolumen (Abmessung der Verpackung)
- vom eingesetzten Material der Umverpackung (Art des Füllmaterials)
- von den Klimabedingungen beim Verpacken (rel. Luftfeuchtigkeit und Temperatur)
- von der Transportdauer und den Lagerzeiten
- von der maximal zulässigen Luftfeuchtigkeit innerhalb der Verpackung
Formel zur Berechnung der benötigten Anzahl Trockenmittelbeutel nach DIN 55 474:
n = (V · b + m · c + A · e · WDD · t)
Für was stehen die Variablen? Weitere Infos sowie ein Rechenbeispiel zur richtigen Menge Trockenmittel finden Sie auf der Seite des GDV (Gesamtverband der Versicherer) e.V.
Mit Hilfe dieser Angaben kann berechnet werden, wie viel Trockenmittel für Ihren Bedarf notwendig ist, damit alles trocken bleibt. Und mit Hilfe dieser kleinen Beutel schaffen es die Schuhe auch „trockenen Fußes“ nach Übersee… 😉
Kann man Silica Gel Beutel wiederverwenden?
Absolut! Sie können die Silica Gel Beutel immer wieder verwenden, auch wenn sie feucht geworden sind. Die aufgenommene Feuchtigkeit kann nämlich durch Hitze wieder entzogen werden: Dazu reicht bereits eine halbe Stunde bei 100 bis 120 Grad im Backofen (Achtung: Nicht Mikrowelle!). Und dann? Dann gibt es eine ganze Reihe nützlicher Einsatzbereiche, die GEO zusammengetragen hat, z.B.: Handy oder andere elektronische Geräte trocknen nach einem „Wasserunfall“, Werkzeuge oder wichtige Dokumente vor Feuchtigkeit schützen, oder in der Küche zum Verhindern von Gerüchen, dem Trockenhalten von Gewürzen oder zum Verhindern von vorzeitigem Keimen von z.B. Kartoffeln oder Zwiebeln.
Wie werden Trockenbeutel (Silica Gel) entsorgt?
Die meisten Trockenmittel, wie Silica-Gel oder Kieselerde, gelten in der Regel als nicht gefährlich und können oft über den Hausmüll entsorgt werden. Dennoch sollte man stets die Herstellerangaben und Sicherheitsdatenblätter beachten, da es Ausnahmen geben kann – vor allem, wenn das Trockenmittel Schadstoffe oder spezielle Zusatzstoffe enthält. Bei größeren Mengen oder in gewerblichen Umfeldern empfiehlt es sich, mit einem Fachbetrieb Rücksprache zu halten, um eine umweltgerechte Entsorgung sicherzustellen. Zudem kann in manchen Fällen eine Regeneration (Wiederaufbereitung durch Trocknung) möglich sein, sodass das Material mehrfach verwendet werden kann.
Trockenmittelbehälter als Packhilfsmittel
Der Luftfeuchtigkeitsgehalt in einem Container schwankt durch Witterungseinflüsse wie Temperatur und Luftdruck, dadurch kann es zur Kondensation von Wasserdampf kommen. In geschlossenen Containern durchlaufen die verpackten Güter diese starken Klimaschwankungen, welche Feuchtigkeitsschäden durch Bildung von Kondenswasser hervorrufen können. Bei extremen klimatischen Schwankungen, etwa beim Durchqueren verschiedener Klimazonen, ist der Effekt noch stärker. Das kann feuchtigkeitsbedingte Schäden sowohl an der Verpackung als auch am Transportgut selbst zur Folge haben. Dies reicht von aufgequollenen Kartonagen, über Schimmelbildung bis hin zur Beschädigung der eigentlichen Versandwaren. Wie kann dem entgegengewirkt werden?
Klimaschwankungen ausgleichen, Kondenswasser vermeiden
Um die Qualität der Exportgüter auf Ihrem Transportweg zu schützen, ist es wichtig die klimatischen Schwankungen auszugleichen und so die Kondenswasserbildung zu unterbinden. Helfen können hier Trockenmittel, denn sie sind feuchtigkeitsabsorbierend. Sie bieten einen guten Schutz, indem sie überschüssige Feuchtigkeit aufnehmen und auf diese Weise die Bildung von Kondenswasser innerhalb geschlossener Räume neutralisieren.
So funktionieren die Trockenmittelbehälter
Der Trockenmittelbehälter zieht die mit Feuchtigkeit gesättigte Luft über eine spezielle atmungsaktive Membran an. Das in seinem Inneren enthaltene hygroskopische Salz hält diese in Form von Wasser zurück und verhindert so neue Verdunstungs- und Kondensationszyklen. Das Granulat kann hierbei bis zum vierfachen seines Eigengewichts aufnehmen! Eine Schutzschicht wiederum hält die Flüssigkeit bis zur Entsorgung im Trockenmittelbehälter, so ist eine langanhaltende Sicherung gewährt.
Diese Art des Feuchtigkeitsschutzes ist für nahezu alle Container und LKWs geeignet. Noch dazu ist die Handhabung sehr simpel, denn das Entfeuchtungsmaterial kann schnell und einfach z.B. durch Aufhänger platziert werden. Falls es keine Möglichkeit der Aufhängung geben sollte, können Einzelbehälter mit Trockenmittel auch direkt auf die Waren oder die beladene Palette gelegt werden. Die Trockenmittelbehälter sind diffusionsdicht, d.h. die aufgenommene Feuchtigkeit kann nicht mehr nach außen abgegeben werden, es besteht somit keine Gefahr des „Auslaufens“.
Trockenmittelbehälter und Trockenmittelbeutel – wo liegt der Unterschied?
Trockenmittelbehälter und Trockenmittelbeutel sind sich in ihrer Funktion ähnlich, aber nicht das Gleiche. Sie dienen beide dazu, Feuchtigkeit zu absorbieren, aber sie unterscheiden sich in Aufbau, Anwendung und Einsatzgebiet.
Trockenmittelbeutel:
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Flexible Verpackung aus Papier, Tyvek oder Vlies
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Gefüllt mit Trockenmittel, meist Silicagel, Tonerde oder Molekularsieb
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Werden lose in Verpackungen oder Transportkisten gelegt
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Typische Anwendung: Verpackung von Elektronik, Medikamenten, Lebensmitteln oder Ersatzteilen
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Vorteile: leicht, flexibel, kostengünstig – sind wieder verwendbar, werden aber in der Regel als Einwegprodukt eingesetzt
Trockenmittelbehälter:
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Feste oder halbfeste Behälter aus Kunststoff oder Metall
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Ebenfalls mit Trockenmittel gefüllt
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Häufig mit einem sichtbaren Indikatorfenster, das anzeigt, wann der Behälter gesättigt ist
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Werden in der Regel regeneriert und wiederverwendet (z. B. durch Erhitzen)
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Einsatz vor allem in technischen Geräten, Schaltschrank-Systemen, Lagerräumen oder Vakuumverpackungen
Schutz gegen Auslaufen bei Gefahrgut
Aber es gibt Situationen, in denen auslaufende Flüssigkeiten deutlich unangenehmer werden können. Beim Transport von Gefahrgut , Chemikalien und gefährlichen Flüssigkeiten beispielsweise ist es unabdingbar, gegen ein mögliches Auslaufen Vorkehrungen zu treffen. Das Material, das dabei zum Einsatz kommt, muss gleich mehrere Ansprüche erfüllen:
Es darf nicht leicht entflammbar sein, es muss saugfähig sein und, im Hinblick auf die Transportkosten, leicht. Das Material an sich darf auf keinen Fall gesundheitsschädlich sein, im Idealfall ist es wiederverwendbar und muss sich ohne Umweltschädigungen entsorgen lassen.
Vermiculite
Ein Trockenmittel, das im Zusammenhang mit Transport von Gefahrgut verwendet wird, muss verschiedene Voraussetzungen erfüllen: Leicht sollte es sein, nicht entflammbar und absorbierend. Wie Vermiculit. Das natürlich vorkommende Tonmineral findet überall dort Einsatz, wo Flüssigkeiten zuverlässig reguliert und aufgesaugt werden sollen. Dabei kommt dem Material seine Unbedenklichkeit zugute: Denn nur Materialien, die gesundheitlich völlig ungefährlich sind, können im direkten Kontakt mit Nahrungsmitteln, Tieren und Menschen eingesetzt werden. So findet das Mineral beispielsweise in Katzenstreu Einsatz, aber auch im Gemüseanbau und in der Tierhaltung zur Regulierung von Wärme und Luftfeuchtigkeit.
Regulierung von Wärme und Feuchtigkeit: Auch in der Baubranche ein großes Thema. Vermiculit findet daher auch gerne Verwendung zur Wärmedämmung und im Brandschutz. Ein weiterer, unschlagbarer Vorteil des Materials: Sein Schmelzpunkt liegt bei 1.350 Grad Celsius, es gilt mit einer Klasse A1 (keine Rauchentwicklung, kein brennendes Abtropfen/Abfallen nach der Baustoffklasse DIN 4102-1) als unbrennbar und ist elektronisch nicht leitend.
Der Abbau und die Herstellung von Vermiculite
Bekannt sind derzeit weltweit 550 Fundorte, viele davon in den USA; aber auch in Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Kanada, Madagaskar, Österreich, Russland, der Schweiz und Südafrika sind Funde dokumentiert. Das Rohmaterial wird mit rund 1.000 Grad Celsius wärmebehandelt. Dabei treiben die Gesteinsschichten auseinander, die enthaltene Feuchtigkeit verdampft (Exfoliation). Durch den Prozess entstehen kleine, sich wurmartig krümmende Teilchen (Vermis = lateinisch für Wurm), die durch ihren hohen Luftanteil sehr leicht sind (100l des Vermiculite-Granulates wiegen etwa 9kg) und gleichzeitig in der Lage sind, das 5-fache ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufzunehmen. Vermiculite-Granulat setzt sich typischerweise zusammen aus Silicium 38-46%, Aluminium 10-16%, Magnesiumoxyd 16-35%, Eisenoxid 5-13%, Titanoxid 1-3%, Calciumoxid 1-5%, Kaliumoxid 1-6%, Feuchtigkeit 3-16% und anderen Bestandteilen 1-2%.
Vermiculite im Gefahrguttransport
Im Gefahrguttransport gelten besonders strenge Vorgaben. Das Vermiculite ist als Aufsaugmaterial für Gefahrguttransporte zugelassen und erfüllt seine Aufgabe, dank der oben genannten Eigenschaften, mit absoluter Zuverlässigkeit. Verarbeitet als Granulat, ist das Vermiculite das ideale Material für Polsterung und Schutz ihrer potentiell gefährlichen Produkte. Passgenau umgeben von Vermiculite-Granulat ist der Behälter mit Flüssigkeit vor Stößen und Erschütterungen bestens geschützt. Sollte der Behälter mit flüssiger Substanz dennoch Schaden nehmen, wird die Flüssigkeit aufgesaugt, ohne dass etwas aus dem Karton austritt. Wir empfehlen Ihnen, den Karton vor dem Befüllen mit einer Folie auszulegen. Zwar ist das Austreten des Granulats dank der relativ groben Körnung (für die Stärke M wird der Durchmesser der einzelnen Kugeln mit ungefähr 4mm angegeben) äußerst unwahrscheinlich, geringe Staubentwicklung ist jedoch möglich).
Wie wird Vermiculite entsorgt?
Ist der Behälter mit dem Gefahrgut unbeschädigt, können Sie das Granulat einfach wieder und wieder verwenden und am Ende, vorausgesetzt es kam nie in direkten Kontakt mit schädlichen Substanzen, einfach im Hausmüll entsorgen – oder aber nach Gebrauch im Garten mit Erde vermischt als natürliches Düngemittel verwendet werden.
Feuchtigkeitsanzeiger für besonders empfindliche Produkte
Möchten Sie besonders feuchtigkeitsempfindliche Gegenstände versenden, wie elektronische Geräte, Metalle und optische Instrumente, empfehlen wir den der zusätzlichen Einsatz eines Feuchtigkeitsanzeigers. Er zeigt an ob die relative Luftfeuchtigkeit in der Umgebung Ihrer Ladung während des Transports den zuverlässigen Wert überschritten hat. Platzieren Sie dafür den Messstreifen einfach innerhalb der Verpackung. Die Feuchtigkeitsanzeiger bestehen aus Spezialpapier und sind mit unterschiedlichen Lösungen imprägniert, die auf Luftfeuchtigkeit reagieren.
Muss ich bei der Entsorgung eigentlich irgendwas beachten, bzw. sind die irgendwie gefährlich? Manchmal hat man die ja haufenweise in den Faltschachteln und man fragt sich eigentlich wieso. Wäre natürlich cool, wenn man die auch im Hausgebrauch noch weiter benutzen kann, damit Schränke oder kleine Dosen trocken bleiben.
Hallo Löwe17,
gute Frage! Es stimmt, aus manchem Paket holt man die Beutel tatsächlich haufenweise heraus 🙂 Unsere Trockenmittelbeutel sind aus Naturmaterialien auf Basis von ungiftigem Ton hergestellt und können somit unkompliziert über den Restmüll entsorgt werden.
Die Menge der Feuchtigkeit, die so ein Beutel aufnehmen kann, ist begrenzt nur eine gewisse Menge an Feuchtigkeit aufnehmen (bei unseren Beuteln auf 6g pro Beutel).
Wenn nun also der Hersteller bzw. Versender mit mehr Feuchtigkeit rechnet, werden auch gerne mal ein paar mehr Beutel beigelegt, um die Ware effektiv zu schützen.
Das Problem mit der Weiterverwendung ist, dass es den Beutel von außen nicht anzusehen ist, ob sie bereits „gesättigt“ sind oder nicht. Im Privatgebrauch sind sie also nicht gefährlich, aber unter Umständen schlicht ineffektiv, weil bereits „voll“.
Bitte auch nicht in Verbindung mit Lebensmitteln verwenden- aber Sie würden ja auch keinen Ton zu den Weihnachtsbrötchen packen 😉