Alles über Wellpappe: Arten, Anwendungen, Aufbau und Herstellung

15 min lesen 30 Juli 2018
 Wellpappe ist vielseitig, kostengünstig, vollständig recycelbar, leicht  und unglaublich stabil. Diese Eigenschaften machen sie zu einem der gängigsten Verpackungsmaterialien. Doch was GENAU ist eigentlich Wellpappe? Welche Arten von Wellpappe gibt es? Welche Verwendungszwecke gibt es? Wie wird Wellkarton produziert? Und warum ist Wellpappe so unfassbar stabil?

Wer hat die Wellpappe erfunden?

Hier hat, wie so oft bei bahnbrechenden Erfindungen, der Zufall seine Finger im Spiel: Eigentlich auf der Suche nach dem perfekten Prozess, um Stoffe in Wellen zu legen um beispielsweise bei Kleidungsstücken eine dekorative Halskrause herzustellen, erfand 1871 der Amerikaner Albert L. Jones die Urform der Wellpappe. Allerdings beklebte erst 1882 sein Landsmann Robert H. Thompson die Welle von beiden Seiten mit einer weiteren, flachen Pappschicht*. Die Wellpappe und somit das „Rohmaterial“ für den heute extrem beliebten Faltkarton aus Wellpappe ist also genaugenommen erst gut 130 Jahre alt!

Wofür wird Wellpappe verwendet?

Die vielfältigen Einsatzbereiche der eigentlich einfachen Erfindung aber haben schnell große Wellen geschlagen: Als Dämm- und Polstermaterial ist die Wellpappe einfach genial! Sozusagen in einer Art Leichtbauweise wird der äußerst leichte Grundstoff Papier durch die Formgebung zu einem extrem belastbaren und widerstandsfähigen Dämm- und Polstermaterial. Die Nachfrage war im Zeitalter der Industrialisierung und des damit einhergehenden zunehmenden Warenhandel und -transports von Anfang an immens. 2012 machte die Produktion von Wellpappe schon 40% der Gesamtproduktion der deutschen Papierindustrie aus. Wellkarton ist ein äußerst vielseitiges Material, das in vielen Bereichen des täglichen Lebens verwendet wird, sei es für den Versand von Paketen, als Verpackungsmaterial für Produkte, für Möbel in Leichtbauweise oder für kreative Bastelprojekte. Insbesondere als Verpackungsmaterial ist das Leichtgewicht beliebt, und das in nahezu allen Branchen:  Lebensmittel, Elektronik, Bekleidung, E-Commerce und mehr. Ihre Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit machen sie zu einem beliebten Verpackungsmaterial für Unternehmen weltweit.

Wellpappe als Verpackungsmaterial

Wellkarton spielt eine bedeutende Rolle als Verpackungsmaterial in verschiedenen Industriezweigen. Seine Vielseitigkeit, Stärke und Leichtigkeit machen ihn zu einer beliebten Wahl für Unternehmen weltweit. Hier sind einige wichtige Argumente, weswegen die Wellpappe als Verpackungsmaterial eine so große Rolle spielt:

Die Aufgaben von Wellkarton-Verpackungen

    • Schutz von Produkten
      Eine der wichtigsten Funktionen von Verpackungsmaterialien ist der Schutz der enthaltenen Produkte während des Transports und der Lagerung. Wellpappe bietet aufgrund ihrer Struktur aus gewelltem Papier eine effektive Stoßdämpfung und Polsterung, um Produkte vor Beschädigungen zu schützen. Aber warum ist das Material eigentlich so unglaublich stabil? Erklären wir weiter unten im Artikel…
    • Präsentation und Branding
      Verpackungen dienen nicht nur dem Schutz, sondern auch der Präsentation von Produkten. Gut gestaltete Wellpappverpackungen können dazu beitragen, die Aufmerksamkeit der Kunden zu erregen, das Markenimage zu stärken und die Produktidentität zu kommunizieren. Wellpappe ist dank seiner Vielseitigkeit, Stabilität und der ansprechenden Optik nicht nur das „Material fürs Grobe“, sondern findet auch als Präsentationsmaterial am POS Anwendung. Denn das Material lässt sich, aufgrund seiner glatten Oberfläche (Deckpapiere, siehe auch Aufbau der Wellpappe) leicht und gut bedrucken.
    • Leichtigkeit und Handhabbarkeit
      Im Vergleich zu anderen Verpackungsmaterialien wie Holz oder Metall ist Wellpappe leichter und einfacher zu handhaben. Dies erleichtert den Versand, die Lagerung und das Handling von Produkten für Unternehmen und Verbraucher.
    • Umweltfreundlichkeit
      Da Wellpappe größtenteils aus recyceltem Papier besteht und vollständig recycelbar ist, gilt sie als umweltfreundliche Verpackungsoption. Ihr ökologischer Fußabdruck ist im Vergleich zu Materialien wie Kunststoff deutlich geringer./li>
    • Kosteneffizienz
      Wellpappe ist in der Regel kostengünstiger als viele andere Verpackungsmaterialien wie Holz oder Metall. Ihre Herstellung ist weniger aufwendig, und die Materialkosten sind niedriger, was Unternehmen dabei hilft, Kosten zu senken.

 

Die Bedeutung von Wellkarton für die Verpackung

Produktionsvolumen: Laut dem Internationalen Verband der Wellpappen-Industrie (FEFCO) wurde weltweit im Jahr 2020 rund 181 Millionen Tonnen Wellpappe produziert. Diese Menge verdeutlicht die weitverbreitete Nutzung von Wellpappe als Verpackungsmaterial in verschiedenen Branchen.

Verpackungsmarktanteil: Wellpappe dominiert den Verpackungsmarkt in vielen Regionen der Welt. Nach Angaben des Verbands der Wellpappen-Industrie in Deutschland (VDW) macht Wellpappe etwa 40% des gesamten Verpackungsmarktes in Deutschland aus.

Recyclingquote: Die Recyclingfähigkeit von Wellkarton ist ein wichtiger Faktor für ihre Umweltfreundlichkeit. Laut FEFCO betrug die Recyclingrate von Wellpappe in Europa im Jahr 2020 rund 85%. Diese hohe Recyclingquote zeigt, dass Wellpappe ein nachhaltiges Verpackungsmaterial ist.

Wachstumsprognosen: Der Verpackungsmarkt insgesamt wächst stetig, und Wellpappe profitiert von diesem Trend. Laut einem Bericht von Grand View Research wird der globale Markt für Wellpappe bis 2028 voraussichtlich weiter wachsen, angetrieben durch die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Verpackungslösungen.

Der Aufbau von Wellpappe

Um zu verstehen, warum simple Pappe bzw. simples Papier so stabil werden kann, dass daraus ganze Möbelstücke oder Transportverpackungen für schwere Maschinen hergestellt werden kann, muss man zunächst die Bausweise bzw. den Aufbau von Wellpappe kennen:

Die Schichten von Wellpappe

Daher zurück zum Anfang: Was ist Wellpappe? Wellpappe ist die Basis der meisten Kartonagen-Verpackungen und hat mindestens eine gewellte Papierbahn (Welle), die zwischen glatte Papierbahnen (Deckpapiere) geklebt wird. Wellpappe besteht aus einer Außendecke, Wellenbahn und Innendecke. Man unterscheidet jedoch zwischen einwelliger, zweiwelliger und dreiwelliger Wellpappe. In folgender Abbildung wird der grundsätzliche Aufbau einer einwelligen Wellpappe dargestellt.

Die Eigenschaften der Wellenbahn

Wellenpapiere müssen zwei Eigenschaften in sich vereinen: Hohe Steifigkeit, um den äußeren Einwirkungen standzuhalten, und hohe Elastizität, um eine polsternde Wirkung zu erzielen. Als Wellenbahnen werden üblicherweise zwei Qualitäten eingesetzt:

  • Halbzellstoff: Hier werden Frischfasern (aus Laub- oder Nadelhölzern) durch ein chemisches Aufschlussverfahren gewonnen. Die Fasern sind stabil und lang.
  • Wellenstoff: Der Wellenstoff wird aus 100% gemischtem Altpapier gewonnen. Die Fasern sind kurz und nicht so stabil wie die des Halbzellstoffs.

Die Eigenschaften der Innen- und Außendecke

Außen- und Innendecke der Wellpappe werden hohen Beanspruchungen ausgesetzt. Sie müssen äußeren Einwirkungen standhalten, widerstandsfähig gegen mögliche Beschädigungen sein, die Stapelfestigkeit des Kartons erhöhen sowie eine gute Bedruckbarkeit aufweisen. Für die Deckenpapiere gibt es drei verschiedene Qualitäten, die eingesetzt werden können:

  • Kraftliner (beste Qualität): Besteht zu mindestens 80% aus Frischfasermaterial. Dadurch wird der Wellpappe eine hohe widerstandsfähige Eigenschaft gegenüber äußeren Einwirkungen gegeben. (Kraftliner wird hauptsächlich als Außendecke eingesetzt).
  • Testliner (mittlere Qualität): Beim Testliner wird 100% besseres Altpapier verwendet. Er besteht aus zwei oder mehreren Lagen: einer dickeren Trägerschicht aus gemischtem Altpapier und einer Deckenlage aus Wellpappenabfällen. (Testliner wird als Innen- und Außendecke eingesetzt)
  • Schrenz (schlechte Qualität): Schrenz ist ein leichtes Deckenpapier aus gemischtem minderwertigem Altpapier. (Schrenz wird oft als Zwischenbahn bei mehrwelliger Wellpappe eingesetzt)

Warum ist Wellpappe so unglaublich stabil?

Ein Geheimnis der Stabilität: Die Formgebung! Denn im Bogen wird der Druck von der Welle abgefangen und gleichmäßig an die äußeren Kartonschichten weitergegeben. Das physikalische Geheimnis dahinter ist so alt wie die Henne bzw. das Ei, denn auch die extrem dünne Schale eines Eis ist dank der Form in der Lage, überraschend großem Druck stand zu halten.

Der zweite maßgebliche Faktor liegt in der Qualität der Verklebung der (mindestens) drei Kartonschichten. Je besser die Durchdringung des Papiers mit Klebstoff, desto stabiler ist die Verbindung und desto stabiler die Wellpappe. Ein Qualitätszeichen ist daher die Reißprobe: Je mehr Faserrückstände der beiden getrennten Schichten zurückbleiben, desto besser*.

Ein drittes Unterscheidungsmerkmal ist außerdem die Anzahl der verarbeiteten Wellenschichten: Im Verpackungsbereich üblich sind die einwellige, die zweiwellige und die dreiwellige Wellpappe, wobei die einzelnen Wellenschichten jeweils durch eine glatte Schicht getrennt werden. Die dreiwellige Wellpappe besteht demnach aus sieben Papierschichten und ist damit auch die stabilste! 3-wellige Kartons können daher mehrere hundert Kilo Nutzlast tragen.

Die Festigkeit der Wellpappe wird schon bei der Herstellung auch durch die Wahl der Rohpapiere beeinflusst. Der Anteil des Altpapiers spielt dabei keine unwesentliche Rolle. So führt die Verwendung von Kraftliner-Papier, d.h. Frischfasern, zu höherer Reißfestigkeit, besserer Feuchtigkeitsresistenz und damit erhöhter Stabilität der Wellpappe.

Außerdem maßgeblich für die Dämpfwirkung ist das Verhältnis der Wellenhöhe (h) zur Länge (t) einer einzelnen Welle (von Tal zu Tal), die sogenannte Wellenteilung. Danach werden die Wellen in verschiedene Größen unterschieden:  von A-Welle (auch Grobwelle genannt) über die immer feiner werdenden C-und B-Wellen bis hin zur E-Welle (Feinst- oder Mikrowelle genannt).  Je kleiner die Welle, desto geringer wird die Stapelfähigkeit (Widerstandsfähigkeit gegen statisch-mechanische Belastungen) und Pufferwirkung. Das Packgut muss somit selbst stärker belastbar sein, d.h. den Druck von außen mittragen. Kleine Wellen können daher für flache Güter wie Zeitschriften oder Bücher verwenden werden, große Wellen sind für empfindliche Güter ratsam. Allerdings ist die Bedruckbarkeit besser, je kleiner die Welle ist.

Wie wird Wellpappe hergestellt?

Kartonherstellung

Nehmen wir zunächst einmal einen „kleinen Umweg“: Wie wird denn eigentlich Karton hergestellt?

Ursprünglich kommt das Wort Karton aus dem Französischen: „carton“ bedeutet hier soviel wie Pappschachtel. Seinen Ursprung hat der Begriff aber im Italienischen. So wird „cartone“ als eine Vergrößerungsform von „carta“ (Papier) gebraucht. Dies gibt auch schon einen Hinweis auf den Unterschied zwischen Papier, Karton und Pappe: Mit einem Flächengewicht von 130g/m² bis 600g/m² liegt Karton nämlich zwischen dem leichteren Papier (7 bis 150 g/m²) und der schwereren Pappe (ab 600 g/m²). Damit ist  das Material zum einen besonders fest, bleibt aber gleichzeitig flexibel und gut formbar.

Hochwertiger Karton besteht aus einer Mischung aus Zellstoff, Holzschliff und Altpapier in variablen Anteilen und hat normalerweise mindestens drei Lagen. Zellstoff, in seine Fasern zerlegt, wird in einem ersten Schritt zu einem wässrigen Brei zermahlen. Auch das Altpapier wird nach seiner Reinigung zerkleinert. Nach weiteren Bearbeitungsschritten, wie beispielsweise dem chemischen Deinking – einem Prozess, der zum Entfärben dient – wird es als Recyclingmaterial zu einer wässrigen Lösung mit Wasser und Zusatzstoffen vermengt und mit dem Zellstoff vermischt.

Diese Masse kommt auf ein siebartiges Endloslaufband in der Kartonmaschine. Dort richten sich die enthaltenen Fasern nach der Laufrichtung des Siebes aus und mit der Zeit entstehen erste Papierbahnen, die gegautscht werden. Ge…–  was? Keine Sorge, wenn Ihnen dieser Begriff zunächst nichts sagt. Gautschen meint ursprünglich den ersten Entwässerungsschritt bei der Herstellung von Papier. In unserem Fall bedeutet der Fachausdruck, dass die Papierbahnen ohne Einsatz von Klebstoff nass aufeinander gepresst werden, wodurch die einzelnen Kartonschichten entstehen.

In der Kartonmaschine durchläuft die Endlosbahn nach dem Gautschen anschließend diverse Walz- und Trocknungszylinder, die Kalander. Komplett getrocknet bekommt das Rohmaterial den sogenannten „Strich“: Die weiße Flüssigkeit enthält zum Großteil Kalk, Füllstoffe und Bindemittel und verbessert die Bedruckbarkeit. Der mit dem „Strich“ versehene Rohkarton durchläuft dann eine weitere Walz- und Trocknungsphase. Je nach Anforderung erhält die „Strich-“Seite von einem verchromten Kalander eine zusätzliche Glättung. Im letzten Schritt wird die Endloskartonbahn in Einzelbogen zerschnitten und palettiert – und ist bereit für unterschiedliche Einsätze.

Produktion von Wellpappe

Eine Wellpappe wird in einer Wellpappanlage produziert. Zunächst wird die Wellenbahn mithilfe von Riffelwalzen und unter Einwirkung von Druck und Hitze hergestellt. Im zweiten Schritt wird die Außendecke mittels Leim aufgeklebt. Auf die einseitige Wellpappe wird eine zweite Deckenbahn aufgeklebt.

Wellpappe – die verschiedenen Arten

Je nach Anzahl der Wellenbahnen wird Wellpappe in einwellige, zweiwellige oder dreiwellige Wellpappe unterschieden. Bei mehrwelligen Wellpappen sind mind. zwei gewellte Papierbahnen (einmal mit Innendecke und einmal mit Außendecke) mit einer Zwischenlage verbunden. Die verschiedenen Wellenarten unterscheiden sich in Wellenhöhe und Wellenteilung. Bei mehrwelligen Wellpappen können diese miteinander kombiniert werden, z.B. eine B-Welle und eine C-Welle.

 

Wellenart Wellenhöhe mm Wellenteilung mm besondere Vorteile
F – Miniwelle 0,6 – 0,9 1,9 – 2,6 materialsparend im Vergleich zur Vollpappe
E – Feinstwelle oder Mikrowelle 1,0 – 1,8 3,0 – 3,5 gut bedruckbar
B – Feinwelle 2,2 – 3,0 5,5 – 6,5 für unempfindliches Packgut
C – Mittelwelle 3,1 – 3,9 6,8 – 7,9 gute Federwirkung, vielseitig einsetzbar
A – Grobwelle 4,0 – 4,9 8,0 – 8,5 sehr gute Federwirkung

 

Die Klassifizierung von Wellpappe

Wellpappe wird nach DIN 55468 klassifiziert. Je nach Wellpappsorte (nicht fertige Kartons!) müssen bestimmte Festigkeitswerte erfüllt werden.

Die Festigkeit einer Wellpappe bestimmt sich durch die folgenden drei Eigenschaften: Berstfestigkeit, Durchstoßarbeit und Kantenstauchwiderstand.

  • Bertfestigkeit ist der Widerstand, den eine Wellpappe einem einseitig ansteigenden Druck entgegensetzt (gemessen in Kilo-Pascal (kPa)).
  • Durchstoßarbeit ist die Kraft die benötigt wird, eine Wellpappe mit einem Durchstoßkörper zu durchstoßen (gemessen in Joule (J)).
  • Kantenstauchwiderstand gibt die benötigte Kraft an, eine auf der Kante stehende Wellpappen-Probe zusammenzupressen (gemessen in Kilo-Newton/Meter (kN/m)). Diese Eigenschaften nach DIN gelten bei optimalen Bedingungen: 23°C und 50% Luftfeuchtigkeit. Bei 70% Luftfeuchtigkeit verringern sich die Werte um 1/3, ab 90% um 2/3.

 

Verpackungen aus Wellpappe als Sympathie-Träger

Experten aus den Bereichen Politik, Industrie und Handel benoteten Transportverpackungen aus verschiedensten Materialien wie Metall, Kunststoff, Vollpappe, Papier, Wellpappe, Schaumstoff und Holz. Dabei ergab sich, dass Verpackungen aus Wellpappe nicht nur das beste Preis-Leistungsverhältnis, das beste Handling und die vielseitigsten Anwendungsmöglichkeiten bietet. Nein, auch bei den „weichen“ Werten wie Sympathie lag der Werkstoff ganz vorne!

Tatsächlich ist die gewellte Pappe ein durchaus emotionaler Werkstoff. Das liegt zu einem kleinen Teil an dem hohen „Spielwert“ des Materials. Dank seiner außergewöhnlichen Haptik lässt sich mit Wellpappe hervorragend basteln, aufgrund seiner hohen Stabilität sogar ganze Ritterburgen, robuste HäuserMöbel aus Wellpappe. Wellpappe ist also stabil und leicht zu bearbeiten – und lässt damit Freiraum für unendliche Kreativität!

Wellpappe am Point of Sales und im Online-Handel

Dr. Oliver Wolfrum, Geschäftsführer des Verbandes der Wellpappen-Industrie (VDW), erklärt beispielsweise, das Shoppingerlebnis im Einzelhandel werde vor allem über das Gestalten von Themenwelten geprägt. Dabei übernehmen Zweitplatzierungen, Aufsteller und Regaltrays aus Wellpappe eine wichtige Funktion.

Aber auch beim Onlinekauf gibt es das sogenannte „Einkaufserlebnis“ – es verdichtet sich laut Sabrina Mertens, zuständige Bereichsleiterin beim Kölner E-Commerce Centers (ECC) auf den kurzen Zeitraum zwischen Empfang und Auspacken der Ware. Aber nur knapp ein Drittel der Online-Händler nutzen die Verpackung zur Kommunikation, so Ergebnisse des ECC. Vor diesem Hintergrund hält Wellpappenexperte Wolfrum die Zurückhaltung der Branche bei der Gestaltung für unverständlich: „Die Versandhandelsverpackung hat als Medium eine herausragende Rolle: Sie ist die Visitenkarte des Unternehmens und vermittelt dem Empfängers den ersten Eindruck seines neu erworbenen Produkts.“

Wellpappe bedrucken

Wellpappe ist deswegen in Verkaufsräumen, Showrooms oder bei Events oder auf Messeständen so beliebt, weil sie stabil, aber auch leicht und flexibel ist. Aber auch, weil sie optisch etwas hermacht: Allein die Wellenstruktur, die sich durch den Aufbau ergibt, ist hübsch anzuschauen. Darüber hinaus ist Wellpappe aber auch noch recht einfach zu bedrucken. Dabei sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  1. Oberflächenbeschaffenheit: Die Oberfläche von Wellpappe kann je nach Qualität und Verarbeitung variieren. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Oberfläche sauber und gleichmäßig ist, um ein gleichmäßiges Druckbild zu gewährleisten. Gegebenenfalls kann eine Vorbehandlung der Oberfläche erforderlich sein, um die Druckqualität zu verbessern.
  2. Druckverfahren: Verschiedene Druckverfahren wie Offsetdruck, Flexodruck oder Digitaldruck eignen sich für den Druck auf Wellpappe. Die Wahl des geeigneten Druckverfahrens hängt von Faktoren wie der Art des Designs, der Auflage und den Kosten ab. Der Flexodruck ist beispielsweise gut für große Auflagen und einfache Designs geeignet, während der Digitaldruck für kleinere Auflagen und personalisierte Designs bevorzugt wird.
  3. Farbmanagement: Da Wellpappe eine poröse Oberfläche hat, kann sie dazu neigen, Farbe zu absorbieren und zu verblassen. Ein sorgfältiges Farbmanagement ist daher entscheidend, um sicherzustellen, dass die Farben kräftig und lebendig sind. Die Verwendung von speziellen Farben oder Lacken kann ebenfalls dazu beitragen, die Farbqualität zu verbessern und die Farben vor dem Verblassen zu schützen.
  4. Trocknungszeit: Die Trocknungszeit für den Druck auf Wellpappe kann länger sein als auf glatten Oberflächen. Es ist wichtig, ausreichend Zeit für die Trocknung des Drucks einzuplanen, um zu vermeiden, dass die Farbe verschmiert oder verwischt.
  5. Veredelungsoptionen: Zusätzlich zum Druck bieten sich verschiedene Veredelungsoptionen wie Lackierung, Prägung oder Folienkaschierung an, um das Druckergebnis zu verbessern und der Verpackung eine hochwertige Optik zu verleihen.
Die Eigenschaften von Wellpappe
Was macht Wellpappe so unglaublich gut geeignet als Material für Transportverpackungen? Die wesentlichen Eigenschaften einer Wellpappe sind:

  • einfache Verarbeitbarkeit
  • geringes Gewicht
  • geringer Materialverbrauch
  • gute Festigkeitseigenschaften
  • optimaler Schutz vor mechanischer Beanspruchung durch Pufferwirkung
  • gute Luftdurchlässigkeit
  • bindet Feuchtigkeit (hygroskopisch)
  • individualisierbar durch Bedruckbarkeit
  • recycelbar

 

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