Die Pandemie COVID-19 oder auch Coronavirus hält die Welt in Atem. Es herrscht eine große Unsicherheit im Umgang mit dem neuartigen Virus.
Der Einzelhandel musste flächendeckend schließen. Doch wer glaubt, dass der Onlinehandel nun mit Rekordeinnahmen rechnen kann, irrt sich. Online-Händler befürchten massive Einbußen durch die Corona-Krise. Das Kaufverhalten verlagert sich auf den Einkauf von „notwendigen“ Produkten wie Lebensmittel und Hygieneprodukte. Und gerade im B2B sind immense Umsatzeinbußen zu verzeichnen und auch weiterhin zu erwarten. So berichtet beispielsweise DPD dass die zwar gestiegenen Zustellungen an Privathaushalte die Einbußen im gewerblichen Bereich nicht abgefangen werden können.
Generell herrscht unter den Konsumenten eine starke Verunsicherung: Kommt mein bestelltes Produkt aus einem Risikogebiet? Kommt es dann überhaupt bei mir an und kann ich mich womöglich über empfangene Pakete und Warensendungen anstecken?
Kann man sich über Pakete anstecken?
Grundsätzlich wird das Virus über eine Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Deshalb ist es wichtig, dass vor allem Mund, Nase und Augen geschützt werden. Die Übertragung über eine Schmierinfektion ist noch nicht bestätigt, aber auch nicht ausgeschlossen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) beantwortet auf ihrer Homepage die drängendsten Fragen in diesem Zusammenhang.
Eine Ansteckung über Pakete und Briefe ist laut der Professorin und Virologin Ulrike Protzer aber gleich aus mehreren Gründen unwahrscheinlich:
- Pakete und Briefe haben eine saugfähige Oberfläche, die die Hülle des Virus zerstören und es austrocknen.
- Beim Transportweg wird das Virus durch die Luft ebenfalls ausgetrocknet.
- Das Virus wird durch Sonne und UV-Licht zerstört.
Forscher haben das Coronavirus in Aerosolen, auf Kunststoff, Edelstahl, Kupfer und Pappe auf Lebensfähigkeit untersucht. Infektiöse Viren waren in der Laborumgebung zwischen vier Stunden und bis zu drei Tagen nachweisbar. Allerdings fiel die Zahl der infektiösen Viren im Zeitraum auf allen Oberflächen deutlich ab. Laut BfR haben humane Coronaviren eine relativ geringe Umweltstabilität. Die Virologen Hendrik Streeck und Christian Drosten betonten darüber hinaus, dass das Virus zwar generell auf Oberflächen länger überlebensfähig ist, der Nachweis lebensfähiger Viren im Labortest nicht bedeutet, dass es in Realität tatsächlich zu einer Infektion kommt.
Kommt es zu Lieferverzögerungen?
Viele Regionen sind abgeriegelt, der Personenverkehr ist stark eingeschränkt oder gar eingestellt. Einige Firmen mussten ihre Produktion einstellen. Es kommt vermehrt zu Produktions- und Lieferverzögerungen.
Die Paketzustellung innerhalb von Deutschland ist laut DHL durch das Coronavirus noch nicht wesentlich eingeschränkt. Bei Sendungen ins Ausland sieht das wiederum anders aus. Durch Grenzkontrollen, den Wegfall von Transportwegen oder Quarantänemaßnahmen kommt es zu enormen Lieferverzögerungen. In manche Gebiete ist eine Zustellung gar nicht mehr möglich: Paketsendungen nach China, Hongkong und Macau werden längst nicht mehr angenommen. Schon aufgegebene Sendungen in einige Gebiete werden an den Absender retourniert. Davon betroffen sind:
- in Europa: Tschechien in die Postleitzahlengebiete 78321, 78324, 78391, 78401, 58401;Frankreich: Die Zustellung von DHL Europaket-Sendungen ist in Südfrankreich aktuell nicht möglich. DHL empfiehlt daher das DHL Paket International; Luxemburg: Die Zustellung von DHL Europaket-Sendungen ist in Luxemburg aktuell nicht möglich. DHL empfiehlt daher das DHL Paket International.
- Weltweit: Cayman Islands, Dschibuti, Ecuador, Französisch-Polynesien, Kuwait, Libanon, Libyen, Malediven, Marokko, Moldau, Mongolei, Myanmar, Neukaledonien, Peru, Philippinen, Somalia, Sri Lanka, Suriname, Tunesien
Wer also aktuell online bestellt hat und auf ein Paket wartet, sollte die aktuelle Situation berücksichtigen und sich auf etwaige Lieferverzögerungen einstellen.
Sollen Pakete noch direkt angenommen werden?
Zum Schutz gilt es persönlichen Kontakt weitestgehend einzuschränken. Daher ist es ratsam, Pakete nicht mehr persönlich entgegenzunehmen. DHL verzichtet aus diesem Grund auf die Kundenunterschrift bei der Paketübergabe. Empfohlen wird darüber hinaus die Anlieferung an eine Packstation oder das Festlegen eines Ablageortes.
Wenn Hermes ein Paket ausliefert ist die Unterschrift auf dem Scanner nicht mehr nötig. Kunden unterschreiben einfach auf dem Paket, der Zusteller fotografiert die Unterschrift damit die Zustellung rechtssicher dokumentiert ist. Es kann aber auch ein Wunschablageort festlegt werden.
DPD hat auf kontaktlose Zustellung umgestellt. In einem Schreiben teilt DPD mit:
Gesund durch die Pandemie
Es liegt an jedem einzelnen von uns, die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Bislang läuft der Paketversand innerhalb von Deutschland noch ohne wesentliche Einschränkungen. Die Ansteckung über Pakete ist laut Experten zudem sehr unwahrscheinlich.
Mit einfachen Maßnahmen kann man sich selbst und auch andere vor Ansteckung schützen. Die Bundesregierung empfiehlt:
- Größtmöglichen Abstand beim Husten oder Niesen halten.
- In die Armbeuge oder in ein Papiertaschentuch, das danach entsorgt wird, husten oder niesen.
- Berührungen mit anderen Menschen vermeiden.
- Regelmäßiges Händewaschen mit Wasser und Seife für mindestens 20 Sekunden.